Die Konfirmation in der evangelischen Kirche

Feier der Konfirmation

Auch evangelisch getaufte Kinder bzw. Jugendliche werden durch eine feierliche Segenshandlung in die christliche Gemeinschaft aufgenommen.

Dies ist in der evangelischen Kirche jedoch nicht die Kommunion. Bei den Protestanten wird dieser Schritt durch die Konfirmation vollzogen.

Inhaltsverzeichnis

Die Bedeutung der Konfirmation

Durch die Konfirmation wird ein Jugendlicher, der evangelisch getauft wurde, zu einem vollwertigen und mündigen Mitglied der evangelischen Kirche. Mit der Konfirmation wird die Taufe persönlich und bewusst bestätigt und ein Bekenntnis zum evangelischen Glauben geleistet.

Üblicherweise findet der Ritus im Alter von 14 Jahren statt. Geschichtlich begründet dadurch, dass früher in diesem Alter mit der 8. Klasse die Schulbildung abgeschlossen war und viele Jugendliche ihr Elternhaus und ihre Heimat verließen.

Rund 90 Prozent aller getauften Protestanten entscheiden sich für eine Konfirmation, in deren Folge sie fortan am Abendmahl teilnehmen dürfen und somit quasi in das kirchliche Erwachsenenleben eintreten. Je nach Kirche erhalten Konfirmierte außerdem das Recht, Taufpate zu werden sowie das aktive und passive Wahlrecht für den Kirchenvorstand.

Vorbereitung auf die Konfirmation

Der Konfirmandenunterricht bereitet die Konfirmanden auf ihre bevorstehende Konfirmation vor. Dieser findet in der Regel rund ein Jahr lang, einmal in der Woche, statt. Auch Blockunterricht ist möglich. Traditionell wird der Unterricht vom Pfarrer bzw. der Pfarrerin abgehalten. Aber auch andere Kirchenmitglieder oder Eltern können bei der Vorbereitung auf die Konfirmation mitwirken. Der Unterricht behandelt vielfältige Glaubensinhalte. Früher war es üblich, Bibelstellen oder Lieder auswendig zu lernen, dies tritt jedoch immer weiter in den Hintergrund. Stattdessen sollen die Konfirmanden die Vielfältigkeit der Kirche kennenlernen und außerdem durch die schwierige Phase der Pubertät begleitet werden.

War es in der Vergangenheit oft üblich, dass sich Konfirmanden vor der Zulassung einem Wissenstest stellen mussten, wird das Erlernte heute meist durch die Ausarbeitung eines gemeinsam geplanten Gottesdienstes überprüft.

Während der Konfirmandenzeit werden die Konfirmanden dazu angehalten, regelmäßig den Gottesdienst zu besuchen. Eine Mindestanzahl besuchter Gottesdienste ist für die Zulassung zur Konfirmation in vielen Kirchen üblich.

Ablauf der Konfirmation

Während eines festlichen Gottesdienstes wird am Ende der Konfirmandenzeit die Konfirmation vollzogen.

Die Konfirmanden bekennen sich zu ihrem Glauben und bestätigen damit ihre Taufe. Jeder Konfirmand wählt einen Konfirmationsspruch aus der Bibel aus und empfängt durch das Handauflegen des Pfarrers bzw. der Pfarrerin den göttlichen Segen.

Am Ende des Gottesdienstes nehmen die Konfirmanden das erste Mal am Abendmahl teil. Seit einigen Jahren findet das erste Abendmahl in einigen Kirchen bereits einen Tag vor der Konfirmation statt. Mit der Familie wird im Anschluss an den Gottesdienst die Konfirmation gefeiert. Die Konfirmierten können sich über zahlreiche Geschenke von Freunden und Verwandten freuen.

Konfirmation und Kommunion – Wo liegt der Unterschied?

Konfirmation und Kommunion symbolisieren beide den Eintritt in die jeweilige Kirchengemeinde. Als Voraussetzung ist die Taufe in beiden Fällen zwingend erforderlich.

Auch die Vorbereitungen auf die Feste sind ähnlich. Bevor die jungen Christen in die Glaubensgemeinschaft aufgenommen werden, wird ihnen zunächst das nötige Wissen über den Glauben und die Bedeutung des bevorstehenden Festes vermittelt. Jedoch gibt es auch einige Unterschiede. Die Kommunion gilt als Sakrament, was bei der Konfirmation nicht der Fall ist. Für die Katholiken ist die Kommunion das zweite christliche Sakrament nach der Taufe. Die Erstkommunion findet in der katholischen Kirche zudem viel früher statt, als die Konfirmation in der evangelischen.

Bereits mit neun Jahren nehmen junge Katholiken im Rahmen ihrer Erstkommunion das erste Mal am Abendmahl teil. Die Erneuerung des Glaubensbekenntnisses folgt erst einige Jahre später mit der Firmung, etwa im Alter von 15 Jahren.

Während es in der katholischen Kirche mit der Erstkommunion und der Firmung also zwei unterschiedliche Feste gibt, vereint die evangelische Kirche mit der Konfirmation diese zu einem. Für Protestanten erfolgt die bewusste Erneuerung des Glaubensbekenntnisses und die erste Teilnahme am Abendmahl zum gleichen Zeitpunkt.

Interessant ist, dass in anderen Sprachen keine so deutliche sprachliche Abgrenzung zwischen Konfirmation und Firmung vorgenommen wird, wie im Deutschen. Im Englischen werden zum Beispiel beide Feste mit „confirmation“ bezeichnet. In der lateinischen Sprache heißen beide „confirmationis“.
0 comments… add one

Leave a Comment